Graduiertenkolleg: «Gedächtnis, Körper und Geschlecht»
 
Das Zürcher Kolleg unterstützt Forschungsprojekte, die Themen an der Schnittstelle von «Gedächtnis, Körper und Geschlecht» aufgreifen und untersuchen. Die Erforschung des Gedächtnisses im Kontext von Körpergeschichte und Gender Studies setzt eine innovative Dynamik für interdisziplinäre Untersuchungen frei. Das Graduiertenkolleg führt den Dialog über das «kollektive Gedächtnis» und die «tacit dimension» von Traditionen und Fertigkeiten, auch über die «zwei Kulturen» der Geistes- und Naturwissenschaften hinweg, fort. Geläufige Analyseroutinen und Erklärungsschemata werden im fächerübergreifenden Rahmen in Frage gestellt.
 
Inhaltliche Zielsetzungen: zentrale Fragen
1. In welchem Verhältnis stehen Gedächtnis und Vergessen in den verschiedenen disziplinären Theorieansätzen?
2. Ist Gedächtnis etwas «Kollektives» – oder handelt es sich um etwas, was über Individuen beobachtet und beschrieben werden müsste?
3. Wie kann/soll Geschlecht und Geschlechtlichkeit auf die beiden obigen Fragen bezogen werden? Wie manifestieren sich geschlechtsspezifische Differenzen gerade im Hinblick auf die Körperlichkeit der Menschen bzw. des Lebens?
4. Welche Bezüge lassen sich in den verschiedenen Disziplinen zwischen der Materialität des Körpers und der Materialität des Gedächtnisses herstellen? Ist der Körper eine Art «Gedächtnisspeicher», in dem Kulturtechniken, Muster der Weltaneignung aufgehoben sind? Welche Rolle spielen demgegenüber Institutionen? Sind sie – in ihrer Eigenschaft als Gedächtnisspeicher – ebenfalls verkörpert?
 
Kollegiatinnen/Organisatorinnen und Projekte
  1. lic. phil. Brigitta Bernet, Historikerin. Arbeitet zur Kultur- und Wissenschaftsgeschichte der Schizophreniediagnose um 1900. bernet@fsw.uzh.ch
  2. Dr. des. Leyla Ciragan, Germanistin. Dissertation «Konversion(en) – Performanz und Tradierung bei Rahel Levin/Varnhagen.»
  3. lic. phil. Anita Gertiser-Riniker, Filmwissenschaftlerin. Arbeitet zu «Falsche Scham: Aufklärungsfilme gegen Geschlechtskrankheiten der 1920er-Jahre.» gertiser@fiwi.uzh.ch
  4. lic. phil. Andrea Grieder, Ethnologin. Beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt «Le génocide au Rwanda: La mémoire du mal absolu» mit der Bedeutung von Gender im Gedächtnis an den Genozid in Ruanda. a_grieder@access.uzh.ch
  5. lic. phil. Sonja Osterwalder, Assistentin am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Arbeitet an einer Dissertation über die Detektivliteratur. s_osterwalder@hotmail.com
  6. Dr. des. Barbara Straumann, Oberassistentin am Englischen Seminar der Universität Zürich. Habilitationsprojekt «Embodied Voices: Female Performers in British and American Literature». bstraum@es.uzh.ch
Trägerschaft / Koordination
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen, Prof . Dr. Willemijn de Jong, Prof. Dr. Gesine Krüger, Prof. Dr. Barbara Naumann, Prof. Dr. Margit Osterloh, Prof. Dr. Jakob Tanner, Prof. Dr. Margrit Tröhler, Prof. Dr. Therese Steffen (Koordination)
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Weitere Informationen zum Graduiertenkolleg: