Graduiertenkolleg: «Gedächtnis, Körper und Geschlecht»
Das Zürcher Kolleg unterstützt Forschungsprojekte, die Themen an der Schnittstelle von «Gedächtnis, Körper und Geschlecht» aufgreifen und untersuchen. Die Erforschung des Gedächtnisses im Kontext von Körpergeschichte und Gender Studies setzt eine innovative Dynamik für interdisziplinäre Untersuchungen frei. Das Graduiertenkolleg führt den Dialog über das «kollektive Gedächtnis» und die «tacit dimension» von Traditionen und Fertigkeiten, auch über die «zwei Kulturen» der Geistes- und Naturwissenschaften hinweg, fort. Geläufige Analyseroutinen und Erklärungsschemata werden im fächerübergreifenden Rahmen in Frage gestellt.
Inhaltliche Zielsetzungen: zentrale Fragen
1. In welchem Verhältnis stehen Gedächtnis und Vergessen in den verschiedenen disziplinären Theorieansätzen?
2. Ist Gedächtnis etwas «Kollektives» – oder handelt es sich um etwas, was über Individuen beobachtet und beschrieben werden müsste?
3. Wie kann/soll Geschlecht und Geschlechtlichkeit auf die beiden obigen Fragen bezogen werden? Wie manifestieren sich geschlechtsspezifische Differenzen gerade im Hinblick auf die Körperlichkeit der Menschen bzw. des Lebens?
4. Welche Bezüge lassen sich in den verschiedenen Disziplinen zwischen der Materialität des Körpers und der Materialität des Gedächtnisses herstellen? Ist der Körper eine Art «Gedächtnisspeicher», in dem Kulturtechniken, Muster der Weltaneignung aufgehoben sind? Welche Rolle spielen demgegenüber Institutionen? Sind sie – in ihrer Eigenschaft als Gedächtnisspeicher – ebenfalls verkörpert?
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•Dr. des. Leyla Ciragan, Germanistin. Dissertation «Konversion(en) – Performanz und Tradierung bei Rahel Levin/Varnhagen.»
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Weitere Informationen zum Graduiertenkolleg: